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 Fehlerdiagnose Motor:

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BeitragThema: Fehlerdiagnose Motor:   Fehlerdiagnose Motor: Icon_minitimeMi 26 Dez 2007, 18:39

Fehlerdiagnose Motor:


Hier berichte ich ausführlich über die Diagnose von Motorproblemen.

In verschiedenen Foren lese ich immer wieder solche Fragen wie "Der Motor springt nicht an", oder "Der Motor läuft nicht richtig". Die Antworten darauf sind fast ausnahmslos unbefriedigend. Deshalb habe ich hier allgemein gültige Ratschläge für Hobbyschrauber zur Problemdiagnose geschrieben. Profis können sich den Text sparen.

Wenn ein Motor nicht, oder schlecht läuft, so ist folgendes zu wissen: Im Großen und Ganzen müssen drei Voraussetzungen gegeben sein. Als erstes muss der Motor in der Lage sein, das Gemisch zu verdichten. Zum Zweiten muss das Gemisch im richtigen Verhältnis Luft zu Benzin stehen. Und dann muss noch der Zündfunken zur richtigen Zeit im Brennraum überspringen.

Hat man also ein funktionsuntüchtiges Moped, Roller oder Ähnliches vor sich, so sollte man zuerst prüfen ob die Verdichtung in Ordnung ist. Bei langsamen treten des Kickstarters muss der Wechsel zwischen verdichten und ausstoßen als deutlich ungleichmäßige Bewegung mit dem Bein erfühlt werden. Lässt sich der Kickstarter schwer treten ist das allein noch kein Zeichen für ein gutes Verdichtungsverhältnis. So kann z.B. ein mechanischer Schaden an der Kickstarterverzahnung, sowie auch am Motor selbst vorliegen. Häufig sind dies leichte Kolbenfresser mit als Folge festsitzenden Kolbenringen. Hier ist der Motor Instandzusetzen.

Liegt das Problem nicht an der Verdichtung, so sollte man als nächstes feststellen ob, und wann, die Zündkerze funkt. Hierfür ist ein Stroboskop erforderlich. Ein einfaches Modell genügt völlig, und die Investition von rd. 35 € (Hein Gericke) ist in Anbetracht heutiger Werkstattpreise geradezu lächerlich. Die Stroboskoplampe wird an eine 12V Batterie angeschlossen, der Induktivklipp um das Zündkabel an der Zündkerze gelegt. Entgegen der althergebrachten Funkenprobe hat diese Methode den Vorteil, dass die Funktion der EINGEBAUTEN Zündkerze geprüft werden kann. Zündkerzen die im herausgeschraubtem Zustand funken, tun dies nämlich nicht immer im eingebautem ! Wenn die Stroboskoppistole angeschlossen ist bei gedrücktem Abzug einen Startversuch unternehmen. Blitzt die Lampe, dann funkt auch die Zündkerze. Bleibt die Lampe aus, dann kann es sein: Eine kaputte Zündkerze (sehr oft), ein schadhafter Kerzenstecker (oft), beschädigtes Zündkabel (selten), Zündspule (kaum), Zündbox (manchmal), Batterie leer, Verkabelung schadhaft, Zündschloss defekt usw. (Die korrekte Einstellung des Zündzeitpunktes: siehe unter Zündzeitpunkt, weiter unten auf dieser Seite)

Falls der Motor jedoch läuft, aber stottert, so verraten kurze Blitzaussetzer, dass das Stottern ein Zündproblem ist, und der Vergaser (vorerst) unangetastet bleiben sollte. Auch hier kommen die oben aufgeführten, möglichen Schäden, in Frage. Egal ob der Motor jetzt läuft, oder auch nicht, ist es nun ratsam den Zündzeitpunkt zu kontrollieren. Hierzu eine Erklärung: Das vom Kolben verdichtete Gemisch muss schon kurz vor Erreichen des oberen Umkehrpunktes (oberer Totpunkt, OT) des Kolbens vom Zündkerzenfunken entzündet werden, weil bis zur Explosion eine geringe Zeit vergeht, in der der Kolben seinen Umkehrpunkt erreicht. Dieser Weg wird in Winkelgraden der Schwungscheibe angegeben, und ist bei steigender Drehzahl immer größer werdend.

Prüfen ob die Markierung OT am Schwungrad tatsächlich mit der oberen Totpunktposition des Kolben zusammenstimmt. Dazu unter drehen des Schwungrades (bzw. Lüfterrades bei Rollern) mit einem Stöckchen (Bleistift usw.) im Zünkerzenloch die oberste Position des Kolben erfühlen und mit der Markierung OT vergleichen. Stimmen nun Kolbenstellung und Schwungradmarkierung zu Gehäusemarkierung NICHT überein, dann passt die Stellung des Schwungrades nicht. Ursache ist oft ein abgescherter Halbmondkeil, oder einfach unsachgemäßer Zusammenbau. Da der Geber für den Zündimpuls häufig in diesem Schwungrad integriert ist, erklärt dies einen falschen Zündzeitpunkt. Sitzt die Schwungscheibe jedoch richtig, so kann nun der Zündzeitpunkt geprüft werden. Details dazu in der Anleitung des Stroboskops.

Ist jetzt die Verdichtung in Ordnung und auch der Zündfunken zur RICHTIGEN Zeit im Brennraum, so kann nur noch die Gemischaufbereitung Quelle von Störungen sein. Erst einmal prüfen ob Benzin zum Vergaser gelangt. Dazu den Benzinschlauch vom Vergaser abziehen und den Benzinhahn öffnen. Bei Fahrzeugen mit Unterdruckbenzinhahn den Anlasser betätigen, oder mehrmals kräftig "kicken". Läuft das Benzin jetzt aus dem Benzinschlauch dann ist in den meisten Fällen nur der Vergaser verschmutzt und muss gereinigt werden. Ansonsten steht die Prozedur des Vergasereinstellens an.

Abschließend noch einige oft auftretende Probleme mit Lösungen: >Motor springt nach längerer Standzeit (z.B. Überwinterung) nicht mehr an, obwohl er doch bei der letzten Fahrt problemlos lief<. Die Ursache liegt an zündunfähigem Benzin in der Schwimmerkammer. Das Zweirad soweit umlegen bis eine kleine Pfütze Benzin aus dem Vergaser gelaufen ist, danach wird der Motor anspringen.

>Motor läuft gut, aber bei längerer Vollgasfahrt geht er aus und springt erst nach einiger Wartezeit wieder an<. Der Benzintank ist Luftdicht. Ein kleines Loch von etwa 1-2mm Durchmesser, in den Tankdeckel gebohrt, behebt das Problem.

>Der Motor stottert wenn es regnet<. Wasserdichten Zündkerzenstecker anbauen und die Gummis am Stecker zusätzlich mit kleinen Kabelbindern zuziehen. >Der Zweitakter springt gut an, kommt aber nicht auf touren und ist leistungsarm<. Der Auslasstrakt ist verkohlt und muss gereinigt werden (evtl. ausbrennen). Bei Mokick- oder Mofarollern den Auspuff aufsägen und den Katalysator entfernen.

Ich hoffe jetzt die Profis nicht gelangweilt und die Laien nicht verwirrt zu haben, sondern denen in der Mitte ein paar Hilfestellungen gegeben zu haben.


Bei weiteren Fragen stehe ich Euch gerne zur Verfügung
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